Altenmarkter Nachwuchsorchester und Frankinger „Musi-Zwerge“ treten erstmals gemeinsam auf

Überzeugende Leistung bei grenzüberschreitender Nachwuchsarbeit

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Altenmarkt. Wär hätte das gedacht: erst mal ein Jahr im Amt präsentierte Kapellmeister Franz Obernhuber mit einem Bläserjugend-Konzert, das an zwei Abenden auf österreichischer und bayerischer Seite veranstaltet wurde, mehr als eine gelungene Probe des Nachwuchskönnens. Sowohl die Frankinger „Musi-Zwerge“ als auch die Nachwuchsorchester des Altenmarkter Musikvereins überzeugten bei vollen Sälen mit anspruchsvollen Stücken auf hohem musikalischen Niveau.
Nicht nur im 40 Kilometer entfernten österreichischen Franking war die Eisstockhalle bis auf den letzten Platz besetzt, auch in der Altenmarkter Turnhalle waren die für über 200 Gäste aufgestellten Stuhlreihen schnell gefüllt. Das Interesse war groß, konnte man doch erstmals im größeren Rahmen einen Einblick in die Arbeitsergebnisse des „Neuen“ gewinnen, wenngleich Franz Obernhuber stets betonte, dass es hier in erster Linie um die Leistungen der jungen Musiker gehe. Die Idee war auf Seiten der Bürgermeister beider Orte im Rahmen eines Euregio-Treffens entstanden und sollte die gemeinsame kulturelle Arbeit fördern. Diesem Gedanken folgend überreichten stellvertretend Altenmarkts Bürgermeister Stephan Bierschneider zusammen mit seinem Frankinger Pendant Josef Lasser zu Beginn des Konzert einen Scheck in Höhe von 400 Euro (300 Euro aus dem Euregio-Fördertopf des Salzburg-Berchtesgadener-Land-Traunstein-Verbunds und hundert Euro, welche die Gemeinde Altenmarkt beisteuerte) für die Nachwuchsarbeit auf beiden Seiten. Kapellmeister Obernhuber, der gerne den Ball aufnahm, und dazu den Nachwuchs auf beiden Seiten gewinnen konnte, vermittelte so auch einen Eindruck vom Reifungsprozess in der Jugendarbeit, die letztlich dem Auf- und Ausbau der jeweiligen Blaskapellen diene. Und die beginne in Bayern bereits im Schulunterricht. Die beiden Marketenderinnen Stefanie Koten und Gudrun Hofmann kündigten daher zunächst die sechsten Bläserklassen unter Leitung von Musiklehrer und Trostberger Kapellmeister Sepp Maurer an. Mit Power-Rock und dem „ewigen Nummer-Eins-Hit“ von Queen („We will rock you“) trugen die Jüngsten ihren Rhythmus ins Publikum. Ihm zur Seite steht Caro Illguth, die jene Jungmusiker in ihre „Blue Panthers“ aufnimmt, die den Bläserklassen entwachsen sind. In „Choral“ und „Allegro“ zeigte sich nicht nur die Routine der Nachwuchsgruppe, die sie bei öffentlichen Auftritten sukzessive aufbauten. Sie überzeugten auch mit Soli, wie dem von Florian Stitzl am Schlagzeug. Zusammen mit ihnen und Musikern der Altenmarkter Blaskapelle formte Franz Obernhuber ein Projektorchester, welches letztlich auch Musiker in die Blaskapelle eingliedern helfen solle. Obernhuber präsentierte die junge Formation mit der Bond-Filmusik Superspy von Luigi di Ghisallo und „In a swingin mood“ von Nicholas Duron als vollwertiges Orchester. Höhepunkt war auch hier ein herausragendes Solo von Theresa Mauler am Flügelhorn.
Auf der anderen Seite zeigte sein Sohn und angehender Kapellmeister Michael Obernhuber mit den Frankinger „Musi-Zwergen“, dass auch jenseits der Salzach das Nachwuchsniveau anspruchsvoll ist. Mit der Ouvertüre zu Rossinis „Wilhem Tell“ war sowohl Klassik als auch Modernes mit „What a wonderful world“, „Lexicon“ und „African Symphony“ im Repertoire des Abends. So richtig eng wurde es zum Höhepunkt des Abends, als etwa 80 Musiker der Frankinger und Altenmarkter Orchester gemeinsam unter der Leitung von Franz Obernhuber große Filmmusik auf der Bühne präsentierten. Neben der bekannten Eröffnungssequenz von „Krieg der Sterne“ waren dies auch neuere Orchesterstücke, wie die Musik zum zweiten Teil von „Fluch der Karibik“. Abermals beeindruckend: dem kollektiven Auftritt waren nicht einmal eine Handvoll gemeinsame Proben vorangegangen und dennoch präsentierte das große Orchester die Werke als würden sie schon Jahre miteinander spielen. Für den Altenmarkter Musikvereinsvorstand Richard Mauler, der nach dem finalen Marsch „Mein Heimatland“ die Gelegenheit nutzte, sich bei den Nachwuchsausbildern Maurer, Illguth und Obernhuber mit Präsenten zu bedanken, war auch das ein Zeichen dafür, mit dem neuen Kapellmeister einen „Glücksgriff getan“ zu haben.
 

Grenzüberschreitende Musik-Förderung: aus dem Euregio-Topf überreichten die beiden Bürgermeister 300 Euro (plus hundert Euro von der Gemeinde Altenmarkt) an die beiden Musikvereine Auf dem Bild sind von links: Bürgermeister Josef Lasser, Franz Obernhuber, Bürgermeister Stephan Bierschneider und Vorstand Richard Mauler zu sehen.
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Überzeugende musikalische Leistung bei minimalen Probenaufwand: über 80 Jungmusiker aus Franking und Altenmarkt spielten im Gemeinschaftsorchester zum Finale der Jungbläserkonzerte in der Altenmarkter Turnhalle.
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